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Schützenverein Berxen von 1909 e.V.

Verein Seite 1

Chronik Verein Ort Berxen
Jahrgang 1909 Schützen - Verein - Berxen Über die Entstehung des Vereins ist folgendes zu erzählen: Schon länger wurde von verschiedenen Seiten über die Gründung eines Vereins in der Gemeinde gesprochen. Es wurden auch verschiedene Versuche gemacht, wie z.B. durch Gründung eines Radfahrvereins Tempo, Klub Einigkeit, u.s.w., jedoch ohne bleibenden Halt. Endlich richteten sich die Bestrebungen auf einen Schützen-Verein hin. Besonders ist zu erwähnen, daß der jetzige werte Schützenbruder Friedrich Vogel hierin besondere Anregungen hervorrief. Da ja unsere Gemeinde sehr zerstreut liegt und Letztgenannter die äußerste Grenze nach dem Süden hin bewacht, so empfand er es besonders schmerzhaft, daß nicht öfter einmal Gelegenheit geboten wurde, auf eine schöne, harmlose und fröhliche Art mit den Kameraden der Gemeinde beisammen sein zu können. Im Frühjahr 1909 kam dann unser Freund Fr. Vogel geflogen und brachte die Sache in Bewegung. Es wurde durch kurze Annonce im "Hoyaer Wochenblatt" zu einer Versammlung zwecks Gründung eines Schützen-Vereins bei Gastwirt Hermann Westermann, Bruchhöfen am 14. März 09 eingeladen. Dieselbe war gut besucht. Die Sache wurde tüchtig besprochen und es wurden zur Gründung des Vereins Unterschriften gesammelt. Nochmals ward durch eine Annonce zu einer 2ten Versammlung und zur entgültigen Gründung des Vereins am 21. März eingeladen. Diese Versammlung war recht gut besuchrt, der Beitritt ward von etwa 45 Mann unterschrieben und die Wahl des Vorstandes vorgenommen. Gewählt wurde Wilhelm Koröde zum Präsidenten, Wilhelm Kusserow zum 2ten Vorstandsmitglied, Heinrich Bartels zum Schriftführer. Es wurden Statuten angefertigt. Hermann Westermanns Gasthaus als Vereinslokal gewählt und Verschiedenes besprochen. Hierauf wurden auf Wohl des jungen Vereins ein Gläschen Bier getrunken und unter allseitigem Hinweis stets gute Kameradschaft zu pflegen. Die Versammlung um 6 Uhr geschlossen. Aus der Vereinschronik des Schützenvereins Berxen Die erste zwanglose Zusammenkunft auf Anregung von Herrn Friedrich Vogel zwecks Gründung eines Schützenvereines Berxen fand am 14.03.1909 im damaligen Gasthaus Westermann in Bruchhöfen statt. Zuvor waren schon einige Versuche zwecks Gründung eines Radfahrvereins „Tempo" und eines „Club Einigkeit" unternommen worden. Bereits eine Woche später, am 21.03.1909, erfolgte so dann die offizielle Gründungsversammlung im selben Lokal unter Beteiligung von 45 Männern und es wurde auch so- gleich ein Vorstand gewählt, der sich wie folgt zusammensetzte:1.Vorsitzender Wilhelm Koröde 2.Vorsitzender Wilhelm Kusserow Kassierer Heinrich Schrader Schriftführer Heinrich Bartels Alles Familiennamen, die auch in späteren Jahren immer wieder in der Zusammensetzung des Vorstandes auftauchen. Am gleichen Abend wurde auch die erste Satzung des Vereins erstellt, über die leider keine Unterlagen mehr vorliegen. Das Vereinsleben im Gründungsjahr war sogleich aktiv, das zeigte sich daran, dass bereits 4 Wochen später die erste Generalversammlung abgehalten wurde, auf der über den Bau eines Schießstandes und Erstellung eines Festplatzes beraten wurde. Der Schießstand (ein 100 Meter-Stand) befand sich damals bis 1937 hinter den jetzigen Grundstücken Mysegades und Ebert am Waldrand des damaligen Bauern H. Wicke, Nenndorf und der Festplatz wurde erstellt oberhalb des jetzigen Schießstandes in unmittelbarer Nähe des Hauses Knieriem. Das Grundstück wurde ebenfalls von H. Wicke zur Verfügung gestellt. Die Mitglieder des jungen Schützenvereins müssen mit sehr viel Elan an die Arbeit gegangen sein, denn bereits am 13. und 14. Juni fand das erste Schützenfest statt und wie es sich für ein Berxer Schützenfest gehört, hat es auch damals schon tüchtig geregnet. Erster Schützenkönig wurde Gerd Köhler. Hier noch einige interessante Zahlen aus damaliger Zeit: Eintritt zum Festplatz 0.50 Mark (Frauen und Mitglieder frei) Tanzgeld für Herren 1.50 Mark (Damen frei) Der Schützenkönig erhielt 30.00 Mark Der 2. König erhielt 10.00 Mark Der Scheibenseher für 2 Tg. 6.00 Mark Auch damals wurde schon kräftig gefeiert und die Chronik berichtet, dass die letzten Festteilnehmer sich um 6.00 Uhr früh von der Musik nach Hause blasen ließen. Der Bau des Schießstandes und eines Festplatzes verlangte von den Mitgliedern sehr viel freiwilligen Arbeitseinsatz. Wer nicht daran teilnahm, musste 1.50 Mark Strafe zahlen. Auch finanziell wirkte sich der Schießstandbau für den Verein negativ aus, so dass am Jahresschluss ein Defizit von 289.- Mark vorhanden war. Im Jahre 1911 erhielt der Verein von zwei Mitgliedern ein Banner geschenkt, da für eine neue Fahne noch das Geld fehlte. Der 1. Vorsitzende Wilhelm Koröde verzog im Jahre 1913 nach Bruchhausen-Vilsen und sein Bruder Heinrich Koröde, der nach dem ersten Weltkrieg maßgeblich zum Bau des Denkmals beitrug, wurde als 1. Vorsitzender gewählt. Das Vereinslokal war bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges die Gastwirtschaft Westermann in Bruchhöfen und selbiger war auch der Festwirt bei den Schützenfesten. In den Jahren 1915 bis 1918 ruhte dann das Vereinsleben aufgrund des Krieges völlig. Nach Beendigung des ersten Weltkrieges fand am 15.01.1919 im Vereinslokal Westermann wieder eine Generalversammlung statt und der Verein nahm seine Tätigkeit wieder auf. Der im Krieg verfallene Schießstand wurde von Zimmermann Wilhelm Immoor instand gesetzt und es wurde auch wieder an zwei Tagen Schützenfest gefeiert. Interessant aus der Vereinschronik ist die währungspolitische Entwicklung in den ersten Nachkriegsjahren, die sich in folgenden Zahlen wiederspiegelt: Der Jahresbeitrag betrug damals 3.00 Mark. Beim Schützenfest wurden Einnahmen aus Eintritt und Tanzgeld von 2 883.- Mark erzielt (Eintritt und Tanzgeld wurden getrennt kassiert; das Tanzgeld durch „Solomachen" während des Tanzens).Der Festwirt gab damals 650.- Mark an den Verein. Der Jahresabschluss 1920/21 verzeichnete bereits einen Überschuss von 1 112.- Mark. Im Jahre 1922 wurde der Beitrag bereits auf 22.- Mark festgesetzt und der Schützenverein gab zum Bau eines Kriegerdenkmals einen Zuschuss von 1000.- Mark und am 16. Juli bereits konnte das Denkmal eingeweiht werden. Diese Gedenkstätte wurde unter sehr großen Opfern finanzieller Art und sehr hohem Arbeitseinsatz von allen Einwohnern der kleinen Gemeinde erstellt und galt damals als das Schönste in der ganzen Umgebung. 1923 wuchs die Geldentwertung enorm und der Beitrag wurde auf 100.- Mark festgesetzt. Beim Königsschießen musste für jede Fahrkarte 1000.- Mark gezahlt werden. Die Einnahmen des Schützenfestes betrugen in diesem Jahr 870 000.- Mark. Es ist schon erstaunlich, dass trotz der schlechten Zeiten in diesem Jahre die Anschaffung einer neuen Fahne beschlossen wurde, wofür vom Verein 100 000.- Mark angezahlt werden mussten. Am 29. Und 30. Juli 1923 fand sodann die Weihe der neuen Fahne statt, die am Ende die Summe von 550 000.- Mark kostete. Zur Finanzierung trug jedes Mitglied mit 5 000.- Mark bei. Wegen der Geldknappheit und des starken Regens waren von den 28 gemeldeten Vereinen zur Fahnenweihe nur 8 Vereine erschienen. Die Gesamteinnahmen der Fahnenweihe betrugen 13 884 000.- Mark. Das Jahr 1923 endete rechnerisch mit einem Defizit von 557 523.- Mark. Inzwischen war die Inflation gewesen und bei der Generalversammlung 1924 wurde der Beitrag auf 1.- Mark festgesetzt. Der Eintritt betrug 3.- Mark und die Musik zum Schützenfest kostete für beide Tage 300.- Mark. Der Festwirt stellte drei Zelte und der Verein eines. Im Jahre 1925 wurde unter anderem beschlossen, dass ortsansässige Mitglieder mit 20 Jahren Mitglied werden können, wenn sie zuvor 2 Jahre in der Gemeinde gewohnt haben. Auswärtige Mitglieder müssen 25 Jahre alt sein. Außerdem wurde eine Erneuerung des Schießstandes beschlossen, wobei Materialkosten von 655.- Mark entstanden. Jedes Mitglied zahlte dazu 3.- Mark. Aus diesem Jahre ist noch folgender interessanter Vorfall erwähnenswert: Bei einem Preisschießen hatte der damalige 1. Vorsitzende Schröder durch Absprache mit dem Scheibenseher auf unreelle Art den ersten Preis erworben. Er wurde vom Verein der Polizei gemeldet und beide haben gestanden. Eine kurz darauf einberufene außerordentliche Generalversammlung beschloss so dann: der besagte 1. Vorsitzende wird aus dem Verein ausgeschlossen und darf 2 Jahre lang keine Veranstaltungen des Vereins betreten. Vom Amtsgericht Bruchhausen wurde der 1. Vorsitzende zu 150.- RM Geldstrafe und der Scheibenseher zu 75.- RM verurteilt. Im Jahre 1926 wurde beschlossen, wegen der immer noch herrschenden Geldknappheit und zum Abbau der Vereinsschulden in Höhe von 675.- RM von jedem Mitglied 9.- RM in drei Raten zu erheben .Außerdem wurden pro Mitglied Anteilscheine von 10.- RM ausgegeben, welche dann in den folgenden Jahren je nach Kassenstand durch Verlosung zurück gezahlt werden sollten (bereits 1929 waren alle zurück gezahlt). Aufgrund dieser Regelung traten 4 Mitglieder aus. Finanziell hat sich der Verein in den folgenden Jahren gut erholt. Die Musiker erhielten damals für beide Tage 315.- RM und der Festwirt zahlte an den Verein 160.- RM. Jedoch ab 1931 machte sich infolge der Weltwirtschaftskrise die allgemeine Geldknappheit auch für den Verein sehr bemerkbar, so dass für 1932 auf sämtliche Festlichkeiten des Vereins verzichtet wurde. Im Jahre 1933 erfolgte die Machtübernahme durch den Nationalsozialismus, was auch für den Schützenverein in den Folgejahren vor allem organisatorisch einige Veränderungen brachte. Im Oktober 1933 trat der Verein dem „Deutschen Schießsportverband" bei und der Vereinsvorsitzende nannte sich fortan Vereinsführer. 1936 wurden zwei KK-Gewehre à 45.- RM angeschafft und es fanden wiederholt Übungsschießen nach den Richtlinien des Deutschen Schützenbundes im Sinne einer „vormilitärischen Ausbildung" statt.Von nun an wurden auch Schießbücher geführt. Es zeigte sich bald, dass der alte Schießstand diesen Ansprüchen nicht mehr genügte und so wurde im Jahre 1938 im Sandberg ein neuer Schießstand für 50 Meter KK gebaut und auch der Festplatz wurde nach dorthin verlegt. Das belastete natürlich die Vereinskasse erheblich und so wurden zum Jahreswechsel 240.- RM von der Bank als geliehen verbucht. 1939 liest man von Opferschießen zugunsten des Winterhilfswerks und zum Bau von Schießständen für hilfsbedürftige kleine Vereine. Auch Vereins- und Unterkreis-Meisterschaften wurden damals schon ausgetragen. Nach 30jährigem Bestehen feierte der Verein sein vorläufig letztes Schützenfest vor dem Ausbruch des 2. Weltkrieges am 01.09.1939. Im Sommer 1940 wurde eine vom Deutschen Schützenbund ausgearbeitete Einheitssatzung angenommen und der amtierende Vereinsführer Hermann Behlmer-Bückmann als solcher bestätigt. Es wurden monatlich je 1 Feldpostpäckchen an die eingezogenen Schützenbrüder verschickt. Ende 1941 waren von 68 Mitgliedern 27 eingezogen und 6 waren bereits gefallen. Für die Jahre 1942 bis 1950 fehlen in der Vereinschronik jegliche Eintragungen. Am 19.05.1951 wurde der Schützenverein Berxen nach 10jähriger Pause wieder ins Leben gerufen. Bei der an diesem Tage durchgeführten Gründungsversammlung traten sofort 41 Mitglieder bei. Neuer 1. Vorsitzender wurde Johann Möhle, der bereits vor dem Kriege 13 Jahre lang den Verein umsichtig geführt hatte. Da der Verein weder über Gewehre, noch über einen intakten Schießstand verfügte, wurden für dieses Jahr Luftgewehre von drei Vereinsmitgliedern zur Verfügung gestellt (Luftgewehre waren von den Besatzungsmächten mittlerweile wieder erlaubt worden). Als Festplatz wurde der auch heute noch benutzte Platz an Heitmanns Sandberg an der Straße Bruchhöfen-Nenndorf gewählt. Der KK-Schießstand oberhalb dieses Platzes wurde jedoch erst 1958 gebaut. Das erste Nachkriegsschützenfest fand 1951 wie auch heute noch am 2. Wochenende im Juli statt und natürlich, wie es sich für Berxen gehört, bei schlechtem Wetter! Die Musik kostete damals 330.- DM und der Schützenkönig erhielt 150.- DM. Schulkinder und der damals noch existierende Gemischte Chor Berxen-Uenzen trugen Lieder vor. Ein Pachtvertrag mit dem Grundstückseigentümer Heitmann wurde abgeschlossen, ebenso ein Vertrag mit der GEMA. Ab 1954 wurden jährlich meist eintägige Vereinsausflüge unternommen. Ebenso wurde die Beschaffung von einheitlichen Schützenhüten beschlossen. Die Schützenjacken folgten ein paar Jahre später. Im Jahre 1957 wurde das Vereinslokal nach Gastwirt Fahlenkamp verlegt, nachdem Gastwirt Westermann den Schankbetrieb eingestellt hatte. Auch wurde in diesem Jahre der Neubau des Schießstandes beschlossen, dort wo er sich jetzt noch befindet. Der Festwirt Fahlenkamp trug 50% der Kosten dazu bei, wofür er für die nächsten 10 Jahre den Schankbetrieb auf dem Schützenfest erhielt. Die restlichen 50% wurden von den Vereinsmitgliedern erbracht. Beim Schützenfest 1958 wurde der neue Schießstand eingeweiht und im Hinblick auf das im Jahre 1959 bevorstehende 50jährige Jubiläum trat der Verein ein Jahr vorher dem Deutschen Schützenbund bei und nahm im Winter erstmals an den Rundenwettkämpfen teil (Hin- und Rückkampf). Auch wurde jetzt eine Jungschützengruppe gegründet (Mindestalter 16 Jahre). Das große Jubiläumsfest fand dann am 07.06.1959 unter Mitwirkung von 20 Vereinen statt. Hierzu hatten sich viele Mitglieder eine Schützenjacke zugelegt, die künftig mit Schützenhut bei allen öffentlichen Veranstaltungen getragen werden sollte.

... und hier die Übersetzung vom Gründungsprotokoll

Original - Gründungsprotokoll von 1909

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Chronik Verein Ort Berxen

Original - Gründungsprotokoll von 1909

... und hier die Übersetzung vom Gründungsprotokoll

Jahrgang 1909 Schützen - Verein - Berxen Über die Entstehung des Vereins ist folgendes zu erzählen: Schon länger wurde von verschiedenen Seiten über die Gründung eines Vereins in der Gemeinde gesprochen. Es wurden auch verschiedene Versuche gemacht, wie z.B. durch Gründung eines Radfahrvereins Tempo, Klub Einigkeit, u.s.w., jedoch ohne bleibenden Halt. Endlich richteten sich die Bestrebungen auf einen Schützen-Verein hin. Besonders ist zu erwähnen, daß der jetzige werte Schützenbruder Friedrich Vogel hierin besondere Anregungen hervorrief. Da ja unsere Gemeinde sehr zerstreut liegt und Letztgenannter die äußerste Grenze nach dem Süden hin bewacht, so empfand er es besonders schmerzhaft, daß nicht öfter einmal Gelegenheit geboten wurde, auf eine schöne, harmlose und fröhliche Art mit den Kameraden der Gemeinde beisammen sein zu können. Im Frühjahr 1909 kam dann unser Freund Fr. Vogel geflogen und brachte die Sache in Bewegung. Es wurde durch kurze Annonce im "Hoyaer Wochenblatt" zu einer Versammlung zwecks Gründung eines Schützen-Vereins bei Gastwirt Hermann Westermann, Bruchhöfen am 14. März 09 eingeladen. Dieselbe war gut besucht. Die Sache wurde tüchtig besprochen und es wurden zur Gründung des Vereins Unterschriften gesammelt. Nochmals ward durch eine Annonce zu einer 2ten Versammlung und zur entgültigen Gründung des Vereins am 21. März eingeladen. Diese Versammlung war recht gut besuchrt, der Beitritt ward von etwa 45 Mann unterschrieben und die Wahl des Vorstandes vorgenommen. Gewählt wurde Wilhelm Koröde zum Präsidenten, Wilhelm Kusserow zum 2ten Vorstandsmitglied, Heinrich Bartels zum Schriftführer. Es wurden Statuten angefertigt. Hermann Westermanns Gasthaus als Vereinslokal gewählt und Verschiedenes besprochen. Hierauf wurden auf Wohl des jungen Vereins ein Gläschen Bier getrunken und unter allseitigem Hinweis stets gute Kameradschaft zu pflegen. Die Versammlung um 6 Uhr geschlossen. Aus der Vereinschronik des Schützenvereins Berxen Die erste zwanglose Zusammenkunft auf Anregung von Herrn Friedrich Vogel zwecks Gründung eines Schützenvereines Berxen fand am 14.03.1909 im damaligen Gasthaus Westermann in Bruchhöfen statt. Zuvor waren schon einige Versuche zwecks Gründung eines Radfahrvereins „Tempo" und eines „Club Einigkeit" unternommen worden. Bereits eine Woche später, am 21.03.1909, erfolgte so dann die offizielle Gründungsversammlung im selben Lokal unter Beteiligung von 45 Männern und es wurde auch so- gleich ein Vorstand gewählt, der sich wie folgt zusammensetzte:1.Vorsitzender Wilhelm Koröde 2.Vorsitzender Wilhelm Kusserow Kassierer Heinrich Schrader Schriftführer Heinrich Bartels Alles Familiennamen, die auch in späteren Jahren immer wieder in der Zusammensetzung des Vorstandes auftauchen. Am gleichen Abend wurde auch die erste Satzung des Vereins erstellt, über die leider keine Unterlagen mehr vorliegen. Das Vereinsleben im Gründungsjahr war sogleich aktiv, das zeigte sich daran, dass bereits 4 Wochen später die erste Generalversammlung abgehalten wurde, auf der über den Bau eines Schießstandes und Erstellung eines Festplatzes beraten wurde. Der Schießstand (ein 100 Meter-Stand) befand sich damals bis 1937 hinter den jetzigen Grundstücken Mysegades und Ebert am Waldrand des damaligen Bauern H. Wicke, Nenndorf und der Festplatz wurde erstellt oberhalb des jetzigen Schießstandes in unmittelbarer Nähe des Hauses Knieriem. Das Grundstück wurde ebenfalls von H. Wicke zur Verfügung gestellt. Die Mitglieder des jungen Schützenvereins müssen mit sehr viel Elan an die Arbeit gegangen sein, denn bereits am 13. und 14. Juni fand das erste Schützenfest statt und wie es sich für ein Berxer Schützenfest gehört, hat es auch damals schon tüchtig geregnet. Erster Schützenkönig wurde Gerd Köhler. Hier noch einige interessante Zahlen aus damaliger Zeit: Eintritt zum Festplatz 0.50 Mark (Frauen und Mitglieder frei) Tanzgeld für Herren 1.50 Mark (Damen frei) Der Schützenkönig erhielt 30.00 Mark Der 2. König erhielt 10.00 Mark Der Scheibenseher für 2 Tg. 6.00 Mark Auch damals wurde schon kräftig gefeiert und die Chronik berichtet, dass die letzten Festteilnehmer sich um 6.00 Uhr früh von der Musik nach Hause blasen ließen. Der Bau des Schießstandes und eines Festplatzes verlangte von den Mitgliedern sehr viel freiwilligen Arbeitseinsatz. Wer nicht daran teilnahm, musste 1.50 Mark Strafe zahlen. Auch finanziell wirkte sich der Schießstandbau für den Verein negativ aus, so dass am Jahresschluss ein Defizit von 289.- Mark vorhanden war. Im Jahre 1911 erhielt der Verein von zwei Mitgliedern ein Banner geschenkt, da für eine neue Fahne noch das Geld fehlte. Der 1. Vorsitzende Wilhelm Koröde verzog im Jahre 1913 nach Bruchhausen-Vilsen und sein Bruder Heinrich Koröde, der nach dem ersten Weltkrieg maßgeblich zum Bau des Denkmals beitrug, wurde als 1. Vorsitzender gewählt. Das Vereinslokal war bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges die Gastwirtschaft Westermann in Bruchhöfen und selbiger war auch der Festwirt bei den Schützenfesten. In den Jahren 1915 bis 1918 ruhte dann das Vereinsleben aufgrund des Krieges völlig. Nach Beendigung des ersten Weltkrieges fand am 15.01.1919 im Vereinslokal Westermann wieder eine Generalversammlung statt und der Verein nahm seine Tätigkeit wieder auf. Der im Krieg verfallene Schießstand wurde von Zimmermann Wilhelm Immoor instand gesetzt und es wurde auch wieder an zwei Tagen Schützenfest gefeiert. Interessant aus der Vereinschronik ist die währungspolitische Entwicklung in den ersten Nachkriegsjahren, die sich in folgenden Zahlen wiederspiegelt: Der Jahresbeitrag betrug damals 3.00 Mark. Beim Schützenfest wurden Einnahmen aus Eintritt und Tanzgeld von 2 883.- Mark erzielt (Eintritt und Tanzgeld wurden getrennt kassiert; das Tanzgeld durch „Solomachen" während des Tanzens).Der Festwirt gab damals 650.- Mark an den Verein. Der Jahresabschluss 1920/21 verzeichnete bereits einen Überschuss von 1 112.- Mark. Im Jahre 1922 wurde der Beitrag bereits auf 22.- Mark festgesetzt und der Schützenverein gab zum Bau eines Kriegerdenkmals einen Zuschuss von 1000.- Mark und am 16. Juli bereits konnte das Denkmal eingeweiht werden. Diese Gedenkstätte wurde unter sehr großen Opfern finanzieller Art und sehr hohem Arbeitseinsatz von allen Einwohnern der kleinen Gemeinde erstellt und galt damals als das Schönste in der ganzen Umgebung. 1923 wuchs die Geldentwertung enorm und der Beitrag wurde auf 100.- Mark festgesetzt. Beim Königsschießen musste für jede Fahrkarte 1000.- Mark gezahlt werden. Die Einnahmen des Schützenfestes betrugen in diesem Jahr 870 000.- Mark. Es ist schon erstaunlich, dass trotz der schlechten Zeiten in diesem Jahre die Anschaffung einer neuen Fahne beschlossen wurde, wofür vom Verein 100 000.- Mark angezahlt werden mussten. Am 29. Und 30. Juli 1923 fand sodann die Weihe der neuen Fahne statt, die am Ende die Summe von 550 000.- Mark kostete. Zur Finanzierung trug jedes Mitglied mit 5 000.- Mark bei. Wegen der Geldknappheit und des starken Regens waren von den 28 gemeldeten Vereinen zur Fahnenweihe nur 8 Vereine erschienen. Die Gesamteinnahmen der Fahnenweihe betrugen 13 884 000.- Mark. Das Jahr 1923 endete rechnerisch mit einem Defizit von 557 523.- Mark. Inzwischen war die Inflation gewesen und bei der Generalversammlung 1924 wurde der Beitrag auf 1.- Mark festgesetzt. Der Eintritt betrug 3.- Mark und die Musik zum Schützenfest kostete für beide Tage 300.- Mark. Der Festwirt stellte drei Zelte und der Verein eines. Im Jahre 1925 wurde unter anderem beschlossen, dass ortsansässige Mitglieder mit 20 Jahren Mitglied werden können, wenn sie zuvor 2 Jahre in der Gemeinde gewohnt haben. Auswärtige Mitglieder müssen 25 Jahre alt sein. Außerdem wurde eine Erneuerung des Schießstandes beschlossen, wobei Materialkosten von 655.- Mark entstanden. Jedes Mitglied zahlte dazu 3.- Mark. Aus diesem Jahre ist noch folgender interessanter Vorfall erwähnenswert: Bei einem Preisschießen hatte der damalige 1. Vorsitzende Schröder durch Absprache mit dem Scheibenseher auf unreelle Art den ersten Preis erworben. Er wurde vom Verein der Polizei gemeldet und beide haben gestanden. Eine kurz darauf einberufene außerordentliche Generalversammlung beschloss so dann: der besagte 1. Vorsitzende wird aus dem Verein ausgeschlossen und darf 2 Jahre lang keine Veranstaltungen des Vereins betreten. Vom Amtsgericht Bruchhausen wurde der 1. Vorsitzende zu 150.- RM Geldstrafe und der Scheibenseher zu 75.- RM verurteilt. Im Jahre 1926 wurde beschlossen, wegen der immer noch herrschenden Geldknappheit und zum Abbau der Vereinsschulden in Höhe von 675.- RM von jedem Mitglied 9.- RM in drei Raten zu erheben .Außerdem wurden pro Mitglied Anteilscheine von 10.- RM ausgegeben, welche dann in den folgenden Jahren je nach Kassenstand durch Verlosung zurück gezahlt werden sollten (bereits 1929 waren alle zurück gezahlt). Aufgrund dieser Regelung traten 4 Mitglieder aus. Finanziell hat sich der Verein in den folgenden Jahren gut erholt. Die Musiker erhielten damals für beide Tage 315.- RM und der Festwirt zahlte an den Verein 160.- RM. Jedoch ab 1931 machte sich infolge der Weltwirtschaftskrise die allgemeine Geldknappheit auch für den Verein sehr bemerkbar, so dass für 1932 auf sämtliche Festlichkeiten des Vereins verzichtet wurde. Im Jahre 1933 erfolgte die Machtübernahme durch den Nationalsozialismus, was auch für den Schützenverein in den Folgejahren vor allem organisatorisch einige Veränderungen brachte. Im Oktober 1933 trat der Verein dem „Deutschen Schießsportverband" bei und der Vereinsvorsitzende nannte sich fortan Vereinsführer. 1936 wurden zwei KK-Gewehre à 45.- RM angeschafft und es fanden wiederholt Übungsschießen nach den Richtlinien des Deutschen Schützenbundes im Sinne einer „vormilitärischen Ausbildung" statt.Von nun an wurden auch Schießbücher geführt. Es zeigte sich bald, dass der alte Schießstand diesen Ansprüchen nicht mehr genügte und so wurde im Jahre 1938 im Sandberg ein neuer Schießstand für 50 Meter KK gebaut und auch der Festplatz wurde nach dorthin verlegt. Das belastete natürlich die Vereinskasse erheblich und so wurden zum Jahreswechsel 240.- RM von der Bank als geliehen verbucht. 1939 liest man von Opferschießen zugunsten des Winterhilfswerks und zum Bau von Schießständen für hilfsbedürftige kleine Vereine. Auch Vereins- und Unterkreis-Meisterschaften wurden damals schon ausgetragen. Nach 30jährigem Bestehen feierte der Verein sein vorläufig letztes Schützenfest vor dem Ausbruch des 2. Weltkrieges am 01.09.1939. Im Sommer 1940 wurde eine vom Deutschen Schützenbund ausgearbeitete Einheitssatzung angenommen und der amtierende Vereinsführer Hermann Behlmer-Bückmann als solcher bestätigt. Es wurden monatlich je 1 Feldpostpäckchen an die eingezogenen Schützenbrüder verschickt. Ende 1941 waren von 68 Mitgliedern 27 eingezogen und 6 waren bereits gefallen. Für die Jahre 1942 bis 1950 fehlen in der Vereinschronik jegliche Eintragungen. Am 19.05.1951 wurde der Schützenverein Berxen nach 10jähriger Pause wieder ins Leben gerufen. Bei der an diesem Tage durchgeführten Gründungsversammlung traten sofort 41 Mitglieder bei. Neuer 1. Vorsitzender wurde Johann Möhle, der bereits vor dem Kriege 13 Jahre lang den Verein umsichtig geführt hatte. Da der Verein weder über Gewehre, noch über einen intakten Schießstand verfügte, wurden für dieses Jahr Luftgewehre von drei Vereinsmitgliedern zur Verfügung gestellt (Luftgewehre waren von den Besatzungsmächten mittlerweile wieder erlaubt worden). Als Festplatz wurde der auch heute noch benutzte Platz an Heitmanns Sandberg an der Straße Bruchhöfen-Nenndorf gewählt. Der KK-Schießstand oberhalb dieses Platzes wurde jedoch erst 1958 gebaut. Das erste Nachkriegsschützenfest fand 1951 wie auch heute noch am 2. Wochenende im Juli statt und natürlich, wie es sich für Berxen gehört, bei schlechtem Wetter! Die Musik kostete damals 330.- DM und der Schützenkönig erhielt 150.- DM. Schulkinder und der damals noch existierende Gemischte Chor Berxen-Uenzen trugen Lieder vor. Ein Pachtvertrag mit dem Grundstückseigentümer Heitmann wurde abgeschlossen, ebenso ein Vertrag mit der GEMA. Ab 1954 wurden jährlich meist eintägige Vereinsausflüge unternommen. Ebenso wurde die Beschaffung von einheitlichen Schützenhüten beschlossen. Die Schützenjacken folgten ein paar Jahre später. Im Jahre 1957 wurde das Vereinslokal nach Gastwirt Fahlenkamp verlegt, nachdem Gastwirt Westermann den Schankbetrieb eingestellt hatte. Auch wurde in diesem Jahre der Neubau des Schießstandes beschlossen, dort wo er sich jetzt noch befindet. Der Festwirt Fahlenkamp trug 50% der Kosten dazu bei, wofür er für die nächsten 10 Jahre den Schankbetrieb auf dem Schützenfest erhielt. Die restlichen 50% wurden von den Vereinsmitgliedern erbracht. Beim Schützenfest 1958 wurde der neue Schießstand eingeweiht und im Hinblick auf das im Jahre 1959 bevorstehende 50jährige Jubiläum trat der Verein ein Jahr vorher dem Deutschen Schützenbund bei und nahm im Winter erstmals an den Rundenwettkämpfen teil (Hin- und Rückkampf). Auch wurde jetzt eine Jungschützengruppe gegründet (Mindestalter 16 Jahre). Das große Jubiläumsfest fand dann am 07.06.1959 unter Mitwirkung von 20 Vereinen statt. Hierzu hatten sich viele Mitglieder eine Schützenjacke zugelegt, die künftig mit Schützenhut bei allen öffentlichen Veranstaltungen getragen werden sollte.
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